Haby | Solarpark in der Gemeinde
Die Gemeinde Haby berät über die mögliche Errichtung einer Freiflächen-PV Anlage im Außenbereich des Gemeindegebiets. Im Rahmen dieser Online-Beteiligung möchte die Gemeinde das Vorhaben den Bürgerinnen und Bürgern vorstellen.
Darum geht´s
In der Gemeinde Haby könnte auf einer Fläche im Nordosten Habys, östlich der Eckernförder Straße, Höhe Stillbek, ein Solarpark errichtet werden. Die Gemeinde hat entschieden dieses Projekt grundsätzlich zu unterstützen und es den Bürgerinnen und Bürgern der Gemeinde Haby im Rahmen einer Online-Befragung vorzustellen.
Der Gemeindeausschuss und die Gemeindevertretung haben in den Sitzungen vom 10.03.2022 und 24.03.2022 erstmalig über die mögliche Errichtung des Solarparks beraten und beschlossen, das Projekt grundsätzlich zu unterstützen. Bei den Sitzungen des Gemeindeausschusses am 09.06.2022 und der Gemeindevertretung am 23.06.2022 wird die Gemeinde über die mögliche Errichtung des Solarparks beraten und strebt einen Beschluss an. Zur Vorbereitung der Sitzungen möchte die Gemeindevertretung bei dieser Online-Befragung Hinweise und Anregungen der Bürgerinnen und Bürger einholen. Die Hinweise werden bei der Beratung und Beschlussfassung miteinbezogen.
Informationen zum Solarpark
Die Denker & Wulf AG plant als Vorhabenträgerin die Errichtung und den Bau des Solarparks als zusammenhängende Freiflächen-Photovoltaikanlage. Auf einer Fläche von insgesamt bis zu 27,2 ha ist eine installierte Leistung von bis zu 27 Megawatt geplant. Nach aktuellem Stand der Regional- und Landesentwicklungsplanung (stand: 17.05.2022) kann die endgültige Größe noch nicht festgelegt werden. Derzeit ist ein Teil der Fläche von einem Kriterium der Landesplanung betroffen, das eine Verkleinerung der Fläche zur Folge haben könnte. Der nicht vom Kriterium berührte Bereich beträgt ca. 6 ha. Der Einfluss des Kriteriums auf die Planfläche wird weiterhin geprüft.
Die Planfläche liegt zwischen den Ortschaften Lehmsiek und Haby östlich der Eckernförder Straße. Den Abbildungen 1 und 2 sind Lage und Umriss des Plangebietes zu entnehmen.
[Abbildung 1] Lage des Solarparks im Rahmenkonzept der Gemeinde
Die Auswahl des Standortes erfolgte seitens der Vorhabenträgerin auf Grundlage verschiedener technischer, wirtschaftlicher und umweltfachlicher Faktoren. Dabei wurden der Zuschnitt und die Entfernung der Fläche zum Ortskern, sowie die Nähe zum Umspannwerk Haby (Lehmsiek) in der Machbarkeitsanalyse der Vorhabenträgerin als besonders positiv gewertet.
Durch das Projekt könnte die Gemeinde sowohl in Form der kommunalen Beteiligung nach dem EEG (an die erzeugte Strommenge gekoppelte Direktzahlung) als auch durch Gewerbesteuereinnahmen profitieren. Voraussichtlich verbleiben 90% der Gewerbesteuer in der Standortgemeinde. Eine Jahresproduktion, abhängig von der endgültigen Größe der Projektfläche, von 5.000.000 bis zu etwa 26.000.000 Kilowattstunden könnte der Gemeinde und dem Amt über einen Zeithorizont von 30 Jahren erhebliche Einnahmen ermöglichen. Es ist ein Durchführungsvertrag zwischen der Vorhabenträgerin und der Gemeinde Haby abzuschließen, in dem unter anderem der spätere rückstandslose Rückbau des Solarparks abgesichert wird.
Im weiteren Verlauf des Projekts ist eine Interessensabfrage hinsichtlich einer finanziellen Beteiligung der Bürger von Haby geplant. Auf dessen Basis werden die möglichen Beteiligungsformen und der mögliche Umfang einer finanziellen Bürgerbeteiligung geprüft.
[Abbildung 2] Karte Solarpark Haby
Die Vorhabenträgerin strebt eine naturnahe Gestaltung des Solarparks an. Dies soll unter anderem durch großzügige Abstände zwischen den Modulreihen, die Ansaat standorttypischer Pflanzenmischungen und Schafsbeweidung erreicht werden. Hierzu und um den Solarpark in das Landschaftsbild einzufügen, sind entlang der Spazier- und Radwege zusätzliche Eingrünungen vorgesehen. Die genaue Ausgestaltung und Lage der Eingrünungen sowie der zu schaffenden Ausgleichsflächen und ggf. weiterer Maßnahmen werden Gegenstand des zu durchlaufenden kommunalen Bauleitplanverfahrens.
[Abbildung 3] Beispielhafter Solarpark
Vorteile von Photovoltaik (PV) und des Solarparks Haby
Der Solarpark Haby kann einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die CO2-Emissionen durch die Energieerzeugung in Deutschland drastisch zu senken. Im Jahr 2021 wurde der CO2-Emissionsfaktor für den Strommix in Deutschland auf 438 Gramm pro Kilowattstunde[1] geschätzt. Der Betrieb der Anlage auf der avisierten maximalen Planfläche von 27 ha ermöglicht eine Nettoeinsparung von schätzungsweise 300.000.000 Kilogramm CO2 über den geplanten Betriebszeitraum. Zudem bieten Solarparks in Zeiten von großer globaler Ungewissheit hinsichtlich der energetischen Versorgungssicherheit eine verlässliche Quelle zur Erzeugung von klimafreundlichem Strom. Die Gemeinde kann durch den geplanten Solarpark somit nicht nur finanziell stark profitieren, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz und zur energetischen Versorgungssicherheit in Deutschland. Das Ziel der Bundesregierung ist es, bis 2030 215.000 Megawatt installierte PV-Leistung zu erreichen. Durch die Belegung von Dachflächen allein ist dies nicht zu bewältigen. Die Errichtung von Freiflächen-PV-Anlagen ist ein unverzichtbarer Bestandteil, um die Energiewende zu schaffen.
Die Vorteile in Kürze:
- Der Solarpark kann einen wichtigen und signifikanten Beitrag zum globalen Klimaschutz und zur Energiewende in der Gemeinde leisten.
- Darüber hinaus bestehen für die Gemeinde Möglichkeiten zur finanziellen Beteiligung an der Wertschöpfung vor Ort, welche der Gemeindekasse jährlich zugutekommt. Diese Beteiligungsmöglichkeiten werden frühzeitig zwischen der Vorhabenträgerin und der Gemeinde vertraglich abgesichert.
- Seit 2010 sind die Preise für PV-Module um 90% gesunken. Dadurch zählen die Stromgestehungskosten – also alle Kosten die für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom anfallen – von Solarstrom im Vergleich zu anderen Erzeugungstechnologien zu den günstigsten!
- Der Rückbau der Anlage kann vollständig und rückstandslos durchgeführt werden, wobei mittlerweile bis zu 80% der verwendeten Materialien der Solaranlage recycelt werden. Der Rückbau durch die Vorhabenträgerin wird durch eine Bankbürgschaft abgesichert.
- Die Abhängigkeit von klimaschädlichen Energieimporten wie Gas und Öl reduziert sich durch den Ausbau der Stromerzeugungskapazitäten in Deutschland.
- Gerade in den Sommermonaten produzieren Solaranlagen zu den Zeiten Strom, wenn er am meisten benötigt wird – tagsüber – und sorgt somit für geringere Strompreise an der Börse.
- Eine Besonderheit, die den Solarpark Haby auszeichnen soll: Geplant ist der Netzanschluss des Solarparks am Umspannwerk Haby (Lehmsiek), an dem ebenfalls verschiedene Windparks aus der Region angeschlossen sind. Dadurch erhöht sich die lokale Versorgungssicherheit, da sich Wind und Strom saisonal in der Stromproduktion ergänzen. Zusätzlich sinken die volkswirtschaftlichen Kosten des Infrastrukturausbaus verhältnismäßig, während Umwelt und Ressourcen geschont werden, da bereits vorhandenen Netzkapazitäten effizienter ausgelastet werden.
Umweltschutz und Solaranlagen schließen sich nicht aus – im Gegenteil! Durch eine naturnahe Gestaltung eines Solarparks können neue Lebensräume für Pflanzen, Insekten und Vögel geschaffen werden, die im umzäunten Bereich der Solaranlage einen geschützten Rückzugsort finden. Durch die Ansaat standorttypischer Pflanzenmischungen können Blühstreifen entstehen und bei der vorgesehenen extensiven Bewirtschaftung der Fläche, wie beispielsweise durch Schafbeweidung, wird für 30 Jahre kein Dünger oder Pflanzenschutzmitteln auf der Fläche verwendet. Des Weiteren ist vorgesehen, Durchlässe in der Zaunanlage für Kleinsäuger zu integrieren, um eine Sperrwirkung zu verhindern.
- Im Vergleich zu der Stromerzeugung aus Biomasse wird bei der Nutzung solarer Strahlung weniger Fläche pro erzeugter Kilowattstunde in Anspruch genommen. Die Beanspruchung landwirtschaftlicher Flächen durch die Energiewende kann somit möglichst niedrig gehalten werden.
- Da für Freiflächenanlagen im Außenbereich ein Bauleitplanverfahren notwendig ist, kann die Gemeinde die Rahmenbedingungen für den Bau der Solaranlage mitgestalten.
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[1] Siehe Hochrechnung des Emissionsfaktors ohne Vorketten für das Jahr 2021 des Umweltbundesamtes: Climate Change 15/2022, erschienen April 2022: Entwicklung der spezifischen Treibhausgas-Emissionen des deutschen Strommix in den Jahren 1990 - 2021 (umweltbundesamt.de)
Informationen zur Vorhabenträgerin denker & Wulf AG
Die Denker & Wulf AG (DWAG) ist ein aus der Region Schleswig-Holstein (Hauptsitz Sehestedt) stammendes Unternehmen, welches seit 1991 erfolgreich in der Windbranche tätig ist und sich auf die Planung und Umsetzung von Wind- sowie Freiflächen-PV-Projekten spezialisiert hat. In Zehn Bundesländern hat die DWAG über 830 Windenergieanlagen errichtet und hat über 1.000 Windenergieanlagen in der Betriebsführung. Neben der Windenergie entwickelt die DWAG zudem momentan deutschlandweit Freiflächen-PV-Anlagen und Wärmeprojekte.
Contact for questions
Herr Wulf
Amt Hüttener Berge
Mühlenstraße 8
24361 Groß Wittensee
Telephone: 04356-9949323
Email WebsiteOnline participation
Hinweise und Anregungen zum möglichen Vorhaben Solarpark in der Gemeinde Haby
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir bei der Bürgerbeteiligung nicht auf Ihre Fragen eingehen können. Für Fragen eignen sich stattdessen die Sitzungen der Gemeindevertretung und –ausschüsse.
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Welche Anregungen und Hinweise möchten Sie Ihrer Gemeindevertretung zu einem möglichen Solarpark in Haby mitgeben?
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